Donnerstag, 3. Juni 2010

lesen und schreiben

ist beim Träumen und Wachsein zur verrückten
Manie geworden. Manchmal komme ich mir wie
ein Buchstabe oder Stift vor. Ein Alptraum bringt
mich bisweilen zur Verzweiflung. Ich habe kein
Geld, um ein Heft zu kaufen, also sammle ich altes,
gebrauchtes Papier, um darauf zu schreiben. Aber
man hat vorher Schurrus darin eingewickelt, so daß
alles Geschriebene in den Ölflecken verschwindet.
Hier ein Wort, da ein Wort. Ich tröste mich mit den
Ornamenten. Manchmal gibt es auf einem Blatt Bilder,
wie Jungen sie zeichnen. Meine Schmutzigkeit und
meine Magerkeit lassen mich die fleischliche Wollust
vergessen. Mir ist, als hätte ich sie noch nie ausgekostet.
Verfluchte Welt der Läuse, wo man dermaßen nach
Verwesung stinkt, daß einem das Kotzen kommt und
man zu ersticken droht.

(aus Mohamed Choukri: Zeit der Fehler)

happiness

Könnte ich in den Erdball beißen
Und kosten, ob er schmeckt,
Und wäre die Erde etwas zum Beißen,
Wäre ich für einen Augenblick glücklicher....
Aber ich will gar nicht immerzu glücklich sein,
Dann und wann muß man unglücklich sein,
Damit man natürlich sein kann....
Nicht alle Tage sind Sonnentage,
Und den Regen, bleibt er lange aus, wünscht man herbei.
Darum nehme ich Glück und Unglück als naturgegeben hin,
Wie einer, den nicht wundert,
Daß es Berge gibt und Ebenen
Und Felsen und Gras....

(Fernando Pessoa)

Wind's.Braut

Sachte, sachte, sachte
Weht ein sachter Wind,
Weht vorüber, sacht.
Und ich weiß nicht, was ich denke,
Und ich will es auch nicht wissen.

(Fernando Pessoa)

landscape

DigitalFlower

ChillOutNow

Magical_Man

Mittwoch, 2. Juni 2010

Dienstag, 1. Juni 2010