Sonntag, 27. Dezember 2009

Ich habe das Christkind gesehen

Heut' Nacht hab ich das Christkind geseh'n.

Ihr werdet es nicht glauben, es ist zu mir
gekommen, als ich meine letzte Zigarette
geraucht habe.

Zuerst war es ein Hund aus Schnee, der
jetzt vor der Tür Wache hält, gerade von
Tinas Bob abgestiegen.

Heute Nacht hab ich das Christkind geseh'n,
beim Überziehen der Decken und Polster,
die uns in den nächsten Tagen wärmen
werden. Es hat mir zugelächelt, und meinen
Geschichten gelauscht.

Ich habe das Christkind geseh'n, es hat mir
einen Clown geschenkt, der mich begleiten
wird, und immer an diesen ersten schönen
Abend erinnern wird.

Überall war es dabei, beim Essen, Abwaschen,
hinter jeder Ecke hat es hervorgelugt, manchmal
mit erhobenem Zeigefinger, mit einem Witz,
Schrei, Weinen.

Es hat so viele Gesichter.

Gespieben hat es auch, und am Feuer war es
unter uns, ich glaube, nur um zu sehen, wie
fröhlich wir sind.

Ich habe immer gedacht, es kann nie müde
werden, aber auch das habe ich heut' Nacht
erlebt.

Gerade jetzt streicht es um meine Füße.

Ihr werde es nicht glauben, es trinkt sogar Wein.

Aber dass es patschert ist, hab ich nicht gewußt,
hat es sich doch beim Nachlegen, glatt den Zeh
verbrannt.

Ich habe heut' Nacht das Christkind geseh'n, und es
hat viele Namen: Isa, Herwig, Michi, Maja, Helmut,
Detlef, Maria, Julia, Helmut, Mutti, Tina, Sabine und
Dany.

Heut' Nacht hat mich das Christkind besucht, und
hat mir sehr, sehr viele Geschenke gebracht.

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